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Alexander Neubert im Interview


Alexander Neubert (GER-294) zählt seit Jahren zu den Topsurfern im Multivan Windsurf Cup. In diesem Jahr hat er beim Tourstopp in Zinowitz mit Platz vier nur denkbar knapp das Podium verpasst. Wir hatten die Gelegenheit, um den Windsurf Cupper mit ein paar Fragen zu löchern:

 







Hey Alex, Du bist schon seit vielen Jahren beim Multivan Windsurf Cup mit dabei und giltst als eines der großen deutschen Talente. Anders als viele andere bist Du aber nicht mit einem riesigen Materialberg unterwegs, sondern fährst ein Minimal-Setup. Was für Material hast Du aktuell am Start?


Ich bin dieses Jahr nur mit zwei Boards (110 L und 140 L) sowie zwei Segeln (6.6 qm und 8.2 qm) bei den Regatten angetreten. Dann noch zwei Finnen und ein Foil. Was sich bei den Segeln als Kompromiss anhören kann, hat sich schlussendlich für mich als perfekte Abstufung herausgestellt. Ich hatte nicht ein Rennen, bei dem ich meine Materialwahl bereut habe. Beim Foiling habe ich jedoch noch kein konkurrenzfähiges Setup für Up-Down-Racing gehabt und mein Fokus lag dieses Jahr noch im Slalom vollkommen auf der Finne.


Bis zu diesem Jahr hatten viele Spitzenfahrer ja sogar noch zwei komplette Foil-Setups plus eine komplette Slalom-Range an Boards und Riggs. Du setzt dagegen auf ein Minimum. Hattest Du deshalb das Gefühl, benachteiligt zu sein? Oder hast Du es eher als einen Vorteil empfunden, weil Du auf Deinem Material perfekt eingefahren bist? Was ist das Geheimnis deiner guten Leistungen?

 

Ich empfinde die Reduzierung des Materials und der Abstufung als Vorteil, da ich die jeweiligen Kombinationen sehr oft im Training fahren konnte und bei unterschiedlichen Windverhältnissen eher an der Technik und dem Trim gearbeitet habe, anstatt einfach das Segel zu wechseln. Die Entscheidung welches Setup ich vor einem Heat nehme, ist bei mir somit auch relativ einfach. Zudem haben meine Slalomsegel eine unglaubliche Windrange, sodass ich nie Probleme mit wechselnden Bedingungen hatte. 

Die GWA-Abstimmung zu den Disziplinen und Formaten hat ergeben, dass es ab der kommenden Saison kein Upwind-Racing, sondern nur noch Slalom gibt, wie bei der PWA oder der IFCA-Class. Wirst Du deshalb an Deinem bisherigen Material-Setup etwas ändern? Wenn ja, mit was gehst Du in der kommenden Saison an den Start?


Die böigen Bedingungen bei der deutschen Meisterschaft auf Sylt haben mir gezeigt, dass die Foils doch schneller als ich gedacht habe, die Nase bei bestimmten Bedingungen vorne haben. Somit werde ich mich bei Leichtwind bzw. sehr böigen Windbedingungen mehr aufs Foilen konzentrieren. Hier muss ich mein doch in die Jahre gekommenes, zusammengebasteltes Foil gegen eine schnellere Variante eintauschen und in ein größeres Foilboard investieren. Dabei gilt es für mich noch herausfinden, ob und wann ich zwischen Foil und Finne wechseln werde. Sicherlich wird der Einsatz eines großes Slalomboards bald immer geringer werden, sodass man dieses Board bald nicht mehr benötigt. Mir bringt es aber immer noch viel Spaß mit großem Slalomboard zu fahren, weswegen ich nicht ganz auf das Brett verzichten werde.

Was würdest Du Windsurfern empfehlen, die in der kommenden Saison in den Windsurf Cup einsteigen möchten?


Für den Einstieg in den Windsurf Cup benötigt man im Grunde nur ein Board, welches Foil und Finne verträgt, sowie ein Slalomsegel um die 7-8 qm. Der Windbereich mit so einem Setup kann enorm groß sein, da je nach Wahl des Foils und der Finne gut auf die vorherrschenden Bedingungen eingegangen werden kann.  Der nächste Schritt wäre dann ein ähnliches Materialsetup wie ich es fahren werde, mit einem Medium Slalomboard mit Finne sowie einem Foilslalomboard und zwei Slalomsegeln, sodass Windgeschwindigkeiten von 7-35 kn ohne Probleme abgedeckt werden können.



Was sind deine Ziele im Windsurf Cup für 2022?


Die nächste Saison kann wirklich sehr interessant werden. Die Nachwuchsfahrer haben dieses Jahr schon gezeigt, dass sie die Top 5 angreifen wollen und können. Mein Ziel ist es weiterhin ein paar Plätze in den Top 10 einfahren zu können und die Top 5 weiter anzugreifen.

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