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Lasse Brudeks Slalomtraining in Tarifa


- Nutzung der studienfreien Zeit 

Zielsetzung der studienfreien Zeit: Aufholen von Schlafdefiziten, mal wieder richtig trainieren und ach ja 3000 km lang im Auto träumen. Nachdem in der Nacht vom 05. auf den 06. Februar alle Abgaben in der Uni erledigt waren, ging es endlich los.


Ganz unüblich die erste Strecke nicht mit dem Bulli, sondern mit dem Flieger. Ich kann nur betonen, wie wunderbar diese irische Fluggesellschaft ist, dessen Namen sicherlich alle Leser kennen. Natürlich hatte ich das Sparpaket gebucht und wurde somit bereits beim Check-In freundlich begrüßt: „Handgepäck ist voll und Ihr Rucksack ist außerdem zu groß, sie bekommen jetzt einen Sticker für die Gepäckaufgabe.“ Nach kurzen Diskussionen fiel dieser irgendwie unter den Tisch und wurde tatsächlich vergessen zu befestigen. So durfte ich als Letzter ins Flugzeug einsteigen und einen 2 ½ Stunden Flug nach Málaga genießen.

Dort angekommen ging es mit dem gebuchten Fiat 500, in Form eines Ford Focus Kombi, weiter bis Tarifa, wo ich pünktlich zum Sonnenuntergang mit Blick auf Afrika und gutem spanischen Wein den Abend ausklingen lassen konnte.

Wie im ersten Satz angedeutet, war ein klares Ziel das Aufholen des Schlafdefizits und somit folgten viele Stunden Schlaf bis zum Anbruch des neuen Tages. Darauffolgend ein ausgiebiges Frühstück, eine Lesesession mit diversen Fachzeitschriften und irgendwann den Vorbereitungen des Materials, sowie eines ersten Tests des neuen Foils auf dem Wasser.

So verliefen auch die nächsten Tage und je ausgeschlafener ich wurde, desto länger wurden auch die entsprechenden Wave-, Slalom-, SUP- oder Foilsessions auf dem Wasser.

Am spannendsten beim Testen des Foils ist nicht die Beurteilung von Fahreigenschaften, der Verarbeitung, der Optik oder gar dem Training des eigenen Fahrkönnens, sondern mit dem ganzen Zeug durch den Shorebreak und über die Steine rein und raus. Ich kann dabei vorwegnehmen, Nord- und Ostsee werden toll diesen Sommer!


Nach der ersten Woche vor Ort ging es dann „richtig“ los. Professionelles Slalomtraining, das bedeutet Skippersmeeting um 13 Uhr und dann mit Boot und Bojen fix aufs Wasser. Das angereiste „Team Germany“, was gefühlt der halbe Fahrerstand des Multivan Windsurf Cups war, stand also um 12:45 bereit für Anweisungen am Strand. Nicht anwesend waren weitere Fahrer und erst recht keine Regattacrew. Letztere kam pünktlich gegen 13:15 Uhr mit der Vervollständigung des Fahrerfelds und begann mit dem Aufpumpen der Bojen. Irgendwann folgte dann das Skippersmeeting und der erste und lang ersehnte Start auf dem Wasser. Dabei kam ich so gut weg, dass ich einen glatten Frühstart verursachte und bereits für das folgende Rennen disqualifiziert war. So hatte ich Zeit mir ganz in Ruhe anzusehen, wie sich der Himmel mehr und mehr zuzog und aus dem schönen spanischen Wetter wirklich realistische Trainingsbedingungen für das Multivan Summer Opening Sylt wurden. Plötzliche hatte man viel zu viel Druck im Segel durch gefühlt orkanartige Böen, Starkregen und viele kabbelige Wellen. Genau wie man sich die Trainingsbedingungen eben wünscht, dachte ich, sonst wird es ja auch langweilig. Doch das tat dem Training nichts ab und die Rennen wurden von Mal zu Mal anspruchsvoller, aber auch spaßiger.

Nachdem ich irgendwann einen weiteren Frühstart provozierte und nach dem nächsten Rennen sowieso Pause sein sollte, kreuzte ich zurück und wollte mir mein Pausenbrot genehmigen. Dumm dabei nur, dass nach dem nächsten Rennen doch keine Pause stattfand, sondern kurzfristig eine Umstrukturierung beschlossen wurde. Ich schaffte also nur das halbe Brot, sprintete wieder zum Strand und fuhr Vollgas wieder raus. Zu meiner Überraschung schaffte ich es pünktlich zum ersten Signal und wollte mich gerade auf den Start vorbereiten, als ein vertrauter Knall folgte, Mastbruch. Somit wartete ich den Start entspannt auf meinem Brett sitzend ab und war dann doch sehr froh, die 2 km nicht schwimmen zu müssen, sondern vom Boot reingeschleppt zu werden. Zum Glück gab es keine weiteren Schäden und da ich einen Reservemast dabei hatte, konnten die folgenden Trainings ohne Einschränkungen weitergehen, sogar mit mehr Sonne und konstanterem Wind. Einziger Negativpunkt, alles geht irgendwann vorbei und vor allem viel zu schnell. Das hieß nach zwei Wochen wieder packen und den Heimweg antreten.

Um dann im Auto nicht nur zu träumen, sondern sich mental schon ein bisschen auf das folgende Semester einzustellen, gab es ein paar Zwischenstopps um sich architektonische Highlights in Sevilla, Valencia, Barcelona und Ronchamp anzusehen. 



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