Windsurfen ist eine moderne Sportart und entwickelt sich ständig weiter. Neues Material, neue Disziplinen, neue Formate. Teilweise ist es für die Verbände und das Regelwerk schwierig mit der enormen Dynamik Schritt zu halten. Dies hat in der vergangenen Saison dazu geführt, dass die Disziplinen sich immer stärker überlagert hatten aber die Fahrer gleichzeitig immer mehr Material benötigten. Dringender Handlungsbedarf war deshalb gegeben. Nach intensiven Diskussionen wurde deshalb eine Abstimmung unter den GWA-Mitgliedern durchgeführt.
Das Votum der GWA-Mitglieder war eindeutig. Die klare Mehrheit wollte für die Zukunft die Konzentration auf eine spektakuläre Racingdisziplin „Slalom“. Dabei ist sowohl Foil- als auch Fin-Equipment zulässig. Es ist den Fahrern überlassen, welches Material sie einsetzen möchten („Riders Choice“). Gefahren wird ab 7 Knoten auf Downwind- oder 8er-Slalomkursen oder auch im Long-Distance Format. Das neue Format orientiert sich an der PWA und zukünftigen IFCA Slalomformaten sowie an der Leichtwind-Foilslalom-Option bei iQFOiL. Dieses Modell stellt die maximale Vereinfachung gegenüber der bisherigen komplexen Situation dar.
"Ich freue mich über das klare Votum der GWA-Mitglieder. Der Multivan Windsurf Cup wird damit zukünftig noch besser seiner Rolle gerecht, als nationale Spitzenserie die Brücke zu schlagen von den Hobbyracern bis hin zu den Topfahrern, die sich Richtung PWA und IFCA orientieren. Auch für iQFOiLer bietet sich beim Multivan Windsurf Cup eine hervorragende Möglichkeit, in Deutschland an hochklassigen Events teilzunehmen. Durch die Konzentration auf Slalom als einzige Racingdisziplin steht zukünftig der Spaß am Surfen und am Contest noch stärker im Fokus.“ sagt Matthias Regber von der Choppy Water GmbH
Für die Zuschauer und Medien verspricht die Konzentration auf die dynamische Disziplin Slalom spektakuläre Action bei den Regatten. Die Slalomrennen sind kurz und dynamisch. Die Positionskämpfe und Speedduelle sind für die Besucher wesentlich einfacher zu verfolgen als komplexe Racings mit unübersichtlichen Up- und Downwind-Phasen. "Das Format ist letztlich auch zuschauerfreundlicher und spannender. Medial ein wichtiger Faktor, der letztlich auch den Teilnehmern wieder zugute kommt. Auch die Wartezeiten für Kurs- und Disziplinänderungen entfallen und viele Races sind gesichert.“ sagt Gerd Prien als Vorsitzender der German Windsurfing Association (GWA)
Für die Fahrer bietet die Konzentration auf Slalom die Möglichkeit, mit wesentlich weniger Material am Windsurf Cup teilnehmen zu können. Wenn man bisher voll konkurrenzfähig am Windsurf Cup teilnehmen wollte, benötigte man gleich zwei komplette Foil-Setups. Zusätzlich hatten viele Fahrer noch ein großes Fin-Slalomsetup am Start. Das Schlimmste an dieser Situation: Das Windfenster dieser verschiednen Setups überlagerte sich zu einem großen Teil. So wurde viel Geld gebunden und häufig war man mit dem falschen Material unterwegs.
Zukünftig kann es für die Fahrer wesentlich einfacher werden. "Wir werden uns im Multivan Windsurf Cup künftig auf die Disziplin Slalom mit offenem Material konzentrieren. Ich denke, damit können wir den Materialbedarf stark einschränken (Zwei Boards und zwei bis drei Segel dürften durchaus konkurrenzfähig sein), was sicher vielen Teilnehmern entgegen kommt. Auch mit der iQ-Foil-Ausstattung, die sich viele zugelegt haben, ist die Teilnahme im Lowwind-Bereich gesichert.“ sagt der GWA-Vorsitzende Gerd Prien.
Auch für die Windsurf-Industrie wird der Multivan Windsurf Cup damit relevanter. Zukünftig wird hier mit praktisch dem gleichen Format wie bei der PWA-Worldtour der Profis gesurft. Die Materialausstattung für die Teamrider wird einfacher und Sponsoringengagements beim Windsurf Cup können sich leichter auch international auszahlen.
Damit sind die Weichen für eine erfolgreiche Saison 2022 gestellt. Im Hintergrund laufen die Vorbereitungen für die Windsurf-Events der kommenden Saison schon auf Hochtouren. Für die Fahrer bedeutet die Entscheidung Planungssicherheit. Jetzt sind die Rahmenbedingungen für 2022 klar, so dass das Material bestellt und die Trainingsmaßnahmen geplant werden können. In Kürze werden die Tourstopps für den Multivan Windsurf Cup 2022 präsentiert. Dann läuft der Countdown für die neue Saison.