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Interview mit Gunnar Asmussen


Hey, Gunnar! 2019 war eines deiner erfolgreichsten Jahre. Du wurdest im Slalom und Overall Deutscher Meister und IFCA Vizeweltmeister im Slalom. 2020 konnte aufgrund der Corona-Pandemie fast nichts stattfinden. Nur eine einzige kleiner Regatta im September in Hohenfelde/ Ostsee war möglich. Dort hast Du kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Was hast Du 2020 getrieben und warum konntest in Hohenfelde nicht an den Start gehen?


Gunnar: 2020 war für mich ein sehr schwieriges Jahr. Ich kam etwas enttäuscht Ende 2019 aus Lüderitz zurück, wo ich zwar den deutschen Rekord im Speedsurfen verbessern konnte, mein Körper aber für richtig viel Wind einfach zu schwach war und so strauchelte ich an dem besten Tag im Kanal. Ich bin dann Weihnachten 2019 Richtung Tarifa gefahren, 2 Monate Training und Vorbereitungen auf die Saison 2020. Ich hätte mal lieber ins Krankenhaus fahren sollen und mich operieren lassen. Im Februar war ich kaum noch in Tarifa auf dem Wasser und als ich nach Hause gefahren bin und aus dem Auto steigen wollte, bin ich nach der langen Strecke fast zusammengebrochen. So zog es sich dann fort und ich habe unter extremen Schmerzen gearbeitet. Weiß gar nicht wie ich dass alles hinbekommen habe. 2-3 Wochen später kam dann schon der Lockdown und die ersten Regatten wurden gecancelt. Bei uns in der Firma war Saison bis August und ich konnte meinen Chef auch nicht sagen, ich arbeite nicht. Also Augen zu und durch! Ich hatte extreme Nervenschmerzen, die bis in die Zehenspitzen gingen, da haben normale Schmerzmittel nicht geholfen. Im Juli habe ich zufällig einen Arzt in Dänemark getroffen und ein Medikament vorgeschlagen bekommen. Damit kam ich einigermaßen über die Runden, aber es hat mich mental beeinträchtigt. Das war schlussendlich auch der Grund, warum ich an keinem Event teilgenommen habe.

CORONA-Jahr & Gesundheitliche Probleme


Alle nehmen Dich eigentlich immer als bärenstarken Typen war, den nichts erschüttern kann. Du hast Deine körperlichen Probleme auch nie groß herausgestellt. Wie bist Du damit umgegangen und welche medizinischen Maßnahmen hast Du eingeleitet, um die Situation zu verbessern.


Gunnar: Ich habe sehr viel ausprobiert, Physiotherapie, verschiedene Schmerzmittel, Yoga, Osteopathen, usw! Auch Philip Richter hat mich betreut und somit hatte ich einen Fachmann an meiner Seite. Ich habe das Ganze aber schlecht kommuniziert, habe immer gesagt, es geht schon irgendwie und Philip hat auf den Events auch viele Siege von mir gesehen. Das hat mein Gesundheitszustand etwas verfälscht. Es ging aber eigentlich gar nicht und am Montag nach den Events, beim Arbeiten konnte ich teilweise nicht mal mehr vom Stuhl aufstehen. Als die Saison 2020 in der Segelmacherei vorbei war, habe ich mich für eine OP entschieden.

Surfen schwierig, OP im Herbst und Physiotherapie...


Wir erwischen dich aktuell in Tarifa im Frühjahrstraining. Bist Du wieder fit oder kämpfst Du aktuell noch mit Problemen?


Gunnar: Die Kurve geht definitiv nach oben, hatte aber auch meine Tiefschläge. Es ist eher eine Wellenbewegung, aber die fetten Wellen werden immer weniger, was in dem Fall ganz gut ist. 🤣 Grad geht’s mir gut und ich habe extrem gute Tage auf dem Wasser!


Du machst aktuell ein Sabbatjahr, um Dich voll auf das Windsurfen konzentrieren zu können. Was sind deine Pläne und Ziele für diese Saison?


Gunnar: Ich werde dieses Jahr im DWC und Weltcup starten. Ich hoffe die Saison geht Ende Mai in Kellenhusen los und darauf bereite ich mich grad vor.


Die ersten PWA Events dieser Saison wurden gerade wegen der Corona-Lage gecancelt. Beim Multivan Windsurfcup ist bis jetzt noch alles auf Kurs aber auch hier drohen ggf. Einschränkungen, Verschiebungen oder sogar Ausfälle. Wie gehst Du mit so einer unsicheren Lage um?


Gunnar: Nehmen wie es kommt. Da ich jetzt viel mehr Zeit habe, kann ich auch GPS Speedsurfen gehen, da habe ich dieses Jahr auch noch so einige Ziele auf dem Zettel. Ansonsten hoffe ich aber wie jeder, dass wir bald wieder normal starten können.


Bei Olympia wird zukünftig gefoilt. Bist Du das neue olympische Equipment schon einmal gefahren und wäre das auch etwas für Dich?


Just for fun würde ich schon gern mal an einer WM teilnehmen. Das Format liegt mir eigentlich schon, Foilslalom bei wenig Wind und Up/Down bei viel Wind. Mal schauen, vielleicht klappt es ja. 🤪 Vielen Dank für das Interview, Gunnar!


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