Nach drei Tagen ging am Sonntag in St. Peter-Ording der Multivan Windsurf Cup zu Ende. Der Kieler Lars Poggemann (GER-730, Patrik Boards, Patrik Sails) triumphierte überraschend beim vierten Tourstopp der deutschen Spitzenserie. Dabei war es vermutlich der größte Erfolg, dass die Veranstaltung überhaupt stattfinden konnte. In der Aufbauphase drohte der Sommerorkan „Poly“ das gesamte Eventgelände zu überfluten und die Infrastruktur zu zerstören. Zwar konnten die befürchteten Schäden vermieden werden, aber der Multivan Windsurf Cup musste mit einem Tag Verspätung starten. Auf die sportlichen Wettkämpfe hatte dies jedoch keinen weiteren Einfluss. Pünktlich zum Eventbeginn herrschte in St. Peter-Ording Hochsommerwetter. Bei zwölf bis 16 Knoten konnten die Fahrer dann auf spiegelglattem Wasser im Sonnenuntergang zwei komplette Slalomeliminationen absolvieren.
Lars Poggemann kann sich über seinen ersten Triumph bei einem Tourstopp des Multivan Windsurf Cups freuen. Der Kieler profitierte dabei von seiner konstant starken Leistung. Anders als die meisten Favoriten leistete er sich keinen Ausrutscher. Mit zwei dritten Plätzen kommt er in der Veranstaltungswertung auf 6,0 Punkte und findet sich damit an der Spitze des Klassements wieder.
Nur einen Punkt dahinter folgt mit 7,0 Punkten Sem Luka Stroosma (NED-450, Patrik Boards, Loft Sails). Der Niederländer sicherte sich einen zweiten und einen fünften Platz. Mit Platz zwei in der Gesamtwertung ist er der beste ausländische Teilnehmer beim Multivan Windsurf Cup St. Peter-Ording.
Ähnlich wie beim Sieger Poggemann zahlte sich auch beim Drittplatzierten die Konstanz aus. Leo Richter (GER-9, JP, Neil Pryde) konnte mit Platz vier und Platz fünf punkten. In der Veranstaltungswertung liegt er so nur zwei Punkte hinter dem Niederländer Stroosma auf dem dritten Platz. Für Leo Richter bedeutet ist dies das bisher beste Ergebnis beim Multivan Windsurf Cup.
Auf dem vierten Platz folgte ein weiterer Niederländer: Koen Hessels (NED-88, Starboard, Severne) präsentierte sich in ausgezeichneter Form. Mit Platz vier und sechs kommt er auf 10,0 Punkte und verpasste damit das Podium nur um einen Punkt.
Der Kampf um Platz fünf ist denkbar eng. Hier liegen der ehemalige Slalom Weltmeister Gunnar Asmussen (GER-2, Starboard, Severne) aus Flensburg und der ansonsten in der olympischen iQFOiL Klasse startende Fabian Wolf (GER-404, FMX Racing, Gun Sails) punktgleich Kopf an Kopf. Beide konnten jeweils eine der beiden Eliminationen gewinnen. Beide hatten aber auch jeweils im anderen Finale einen Frühstart und wurden so disqualifiziert. In der Veranstaltungswertung kommen beide auf 12,0 Punkte. Fabi Wolf kann sich aber als Sieger der ersten Wettfahrt über den Gewinn des Großen Preises der LVM Versicherung von 500 Euro Preisgeld freuen.
Beim Multivan Windsurf Cup St. Peter-Ording schlug die Stunde der Nachwuchsfahrer: Gleich drei der Top-5 und fünf der Top-10 sind Youth U21 Talente. In dieser Division siegte der Niederländer Sem Luca Stroosma vor Leo Richter und Koen Hessels. In der Youth U19 Division triumphierte der Kieler Meno Büchler (GER-91, Starboard, Severne) vor dem Niederländer Thijs Hanemaaijer (NED-107, FMX Racing, North) und Keno Recke (GER-10, Patrik Boards, Patrik Sails), ebenfalls aus Kiel. Auch in der Youth U17 Division war mit Erik Wehkamp (GER-240, Fanatic, Duotone) ein Kieler an der Spitze. Ein perfektes Debüt in der deutschen Spitzenserie feierte Henning Schultz (GER-1506, Future Fly, Point-7). Bei seiner ersten Teilnahme erreichte er einen sensationellen 14. Platz.
Der Pole Pawel Dittrich (POL-381, Starboard, Severne) zeigt mit Platz 9 in der Gesamtwertung, dass man als bester Grandmaster noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Auf Platz zwei in der Grandmaster Division folgt Rolf Hauff (GER-786, Fanatic, Duotone) vor Robert Ahlborn (GER-88, Starboard, Severne).
Neben den spannenden Wettbewerben der Windsurfer bot der Multivan Windsurf Cup wieder ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Das Eventvillage auf dem Ordinger Strand lockte zehntausende Besucher an. In der Van-Life Expo konnte alles rund um das Leben und Reisen mit dem Van bestaunt werden. An zahlreichen Shopping- und Catering-Ständen konnte gestöbert und geschlemmt werden. Bei den täglichen Eventpartys konnten die Besucher mit den Windsurfern feiern und die Abende gemeinsam ausklingen lassen. Wer den Sport nicht nur auf dem Wasser verfolgen wollte, konnte auch selber aktiv werden und an den kostenlosen Yoga Sessions von Black Label Yoga powered by LVM Versicherung teilnehmen.
Nach dem Multivan Windsurf Cup St. Peter-Ording haben die Windsurfer jetzt zwei Wochen Pause, bevor beim Multivan Surf Cup Sylt die entscheidenden Ranglistenpunkten für die Jahresrangliste 2023 vergeben werden. Vom 25. bis zum 30. Juli geht es am Brandenburger Strand auch um die GWA Championships und die Internationale Deutsche Meisterschaft im Foil Slalom.
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